Die Tony-nominierten Komponisten Benj Pasek und Justin Paul erklären die unterschiedliche Arbeit an eigenständigen Songs und Songs für Shows.
Justin Paul: Es sind zwei ganz verschiedene Dinge, einen Song zu schreiben, der für sich allein steht, oder einen Song für eine Show. Tatsächlich ist dies etwas, was wir von Lynn Ahrens gelernt haben…
Benj Pasek & Justin Paul: …und Stephen Flaherty – die ROCKY geschrieben haben…
Justin Paul: … und viele andere Musicals. Sie waren unsere Mentoren in einem 1-Jahresprogramm in New York City…
Benj Pasek: …und sind es immer noch!
Justin Paul: Und eine Sache, auf die uns Lynn aufmerksam gemacht hat, ist dass wir versucht haben, sehr viel in unseren Songs unterzubringen. Sie würden an einem Punkt anfangen, dann eine ganze Geschichte erzählen und am Ende irgendwo ganz anders sein.
Benj Pasek: Sie sagte, dass unsere Songs von A bis Z gehen würden, durch das ganze Alphabet und dabei schon fast zu viel umfassen würden. Aber in einem eigenständigen Song für Kabarett, muss man tatsächlich an einem Punkt anfangen und an einem ganz anderen enden.
Justin Paul: Man erschafft eine Umgebung und eine Geschichte in einem Song, wohingegen wir lernen mussten, einen Song für einen Charakter zu schreiben, und dabei nur kleine Schritte zu machen, denn sie spannen ihren Bogen durch die ganze Show, also kann man nicht den ganzen Bogen in einen Song schreiben.
Benj Pasek: Es ist nicht A-Z, es ist A-B.
Justin Paul: Aber es ist nicht einfach nur: „Okay, kein Problem, wir schreiben einfach etwas weniger in einen Song“, es ist manchmal schwer, an einen Song heranzugehen und zu sagen: „Okay, ich muss einen Song schreiben, in dem sich der Charakter nur so wenig bewegt.“ Aber es muss einen ganzen Song füllen.
Benj Pasek: Und das Publikum für 4 Minuten interessieren.
Justin Paul: Genau.
Right. Man muss spezifischer sein und nuancierter arbeiten. Man muss sich fragen, was man macht und wie sich der Charakter entscheiden wird und man hat für das alles nur 4 Minuten…
Benj Pasek: Das für sich ist schon eine Herausforderung.
Justin Paul: Irgendwie ist es manchmal leichter, eine ganze Welt und eine Geschichte in einen Song zu packen. Wenn man sich nur ein wenig fortbewegen kann und dies über einen ganzen Song strecken muss, muss man sich wirklich ganz genau in die Charaktere hereinversetzen und sich fragen, wohin sie als nächstes gehen werden oder was sie als nächstes sagen. Die Herangehensweise ist also grundsätzlich unterschiedlich.